Vor allem Familien sehnen sich oft nach einer geräumigen Wohnfläche, die sie frei nach Lust und Laune gestalten können. Ein eigenes Haus ist da oft ein guter Weg. Doch ist ein Hausbau langwierig und kostspielig. Sind Fertighäuser hier ein guter Weg um Zeit, Geld und Mühen zu sparen? Wir sind der Frage für Sie einmal auf den Grund gegangen.
- So funktioniert ein Fertighaus
- Vor- & Nachteile beim Fertighaus
- Kostenersparnis durch verschiedene Bauverfahren bei Fertighäusern
- Weg zum Fertighaus: Verschiedene Anbieter und Preise prüfen
So funktioniert ein Fertighaus
Beim Begriff “Fertighaus” denkt der ein oder andere vielleicht an ein bereits zusammengebautes Haus, das einfach auf einem Grundstück abgestellt wird. Dies entspricht nicht ganz der Wahrheit. Heutzutage steht hinter einem “Fertighaus” ein standardisiertes oder auch nach persönlichen Wünschen erstelltes Haus, das sich vor allem durch seine Bauweise von anderen Haustypen abgrenzt.
Beim Fertighaus werden große Bauteile bereits in Werkhallen vorproduziert und dann auf der Baustelle mithilfe von aufgestellten Ständerwerken zusammengesetzt. Diese Ständer ermöglichen einen zügigen Aufbau innerhalb von wenigen Tagen. Von außen sind die Unterschiede zum Massivhaus, bei dem noch einzeln Stein auf Stein gesetzt wird, nicht erkennbar. Beide Varianten zeichnen sich jedoch durch verschiedene Vor- und Nachteile aus.
Vor- & Nachteile beim Fertighaus
Einige Vorteile liegen beim Fertighaus auf der Hand. Durch das “Zusammenstecken” der vorgefertigten Teile kann ein solches Haus innerhalb von nur wenigen Tagen zusammengesetzt werden. Bei der Bauzeit können Massivhäuser nicht mithalten. Dazu kommen auch die folgenden Vorzüge:
- Geht es darum, ein Fertighaus zu bauen, muss nicht so sehr auf die Witterung geachtet werden. Durch die Vorfertigung in der Fabrik und das schnelle Aufstellen hat das Wetter wenig Chancen, den Bau zu behindern.
- Bei einem Fertighaus sind die Kosten leicht abzusehen. Baukosten stehen durch standardisierte Modelle oft schon fest und fallen niedriger aus als bei anderen Haustypen.
- Viele Anbieter ermöglichen Besichtigungen von Musterhäusern, wodurch sich potentielle Käufer ein gutes Bild machen können.
- Interessierte können bei einem Fertighaus bzw. Fertigteilhaus davon ausgehen, dass durch die Vorabstimmung die verbaute Technik in jedem Fall funktioniert. Heizung und Lüftungsanlagen werden dadurch ihren Job von Anfang an verlässlich machen. Bei individuell gebauten Massivhäusern besteht hier ein deutliches Restrisiko, dass technische Einbauten nochmal angefasst werden müssen.
Kurz zusammengefasst zeichnet sich ein Fertighaus durch überschaubare Preise, eine kurze Bauzeit und verlässliche Technik aus. Einige Nachteile kann es bei diesem Weg des Hausbaus aber auch geben. So sind die Planung und die Wahl des Materials oft eher eingeschränkt und der Wiederverkaufswert fällt verglichen mit Massivhäusern zumeist niedriger aus.
Durch weniger massive Wandaufbauten leidet auch die Wärmespeicherfähigkeit etwas. Im Winter dauert es etwas länger, das Zuhause aufzuheizen. Im Sommer ist die Isolierung gegen die Wärme nicht so gut wie bei einem Massivhaus. Auch die Schalldämmung leidet in Fertighäusern im Vergleich zu Massivbauten etwas.
Kostenersparnis durch verschiedene Bauverfahren bei Fertighäusern
Wird ein Fertighaus aufgestellt und schlüsselfertig übergeben, haben Sie als neuer Hauseigentümer keine Arbeit mehr. Klingt logisch. Ist jedoch nicht immer so. Als Verbraucher sollten Sie die Leistungspakete genau prüfen, die Ihnen angeboten werden. So ist der Innenausbau nicht immer enthalten, wobei Sie dann selbst noch Installationen vornehmen müssen. Ähnliche Verfahren dieser Art sind kostengünstiger, setzen aber mehr Handwerksfähigkeiten beim Verbraucher voraus:
- Das Bausatzhaus: Hier liefert der Haushersteller die Materialien zur Baustelle, aufbauen müssen Sie diese jedoch selbst. Dazu gibt es oft noch Betreuung und Beratung durch das zuständige Unternehmen.
- Das Ausbauhaus: Sie wählen als Bauherr ihr individuelles Leistungspaket. Bestimmte Bauleistungen übernimmt der Fertighausanbieter, andere werden Ihnen selbst zugewiesen (bspw. die Elektroinstallation oder das Fliesen von Wand und Fußboden im Badezimmer).
Günstige Fertighäuser können also noch günstiger ausfallen, wenn Sie selbst handwerkliche Fähigkeiten mitbringen und bereit sind, selbst am Haus mitzuarbeiten. Wichtig ist auch die Frage der Finanzierung: Auch bei Fertighäusern ist eine Kreditaufnahme oft die Grundvoraussetzung, weshalb essentielle Fragen im Vorhinein zu klären sind: Wie viel Eigenkapital habe ich? Welchen Kredit bei welcher Bank möchte ich nutzen?
Eine der besten Sparmethoden bleibt zudem das Zurückhalten von individuellen Anpassungswünschen. Fertighäuser sind im Standardpaket immer am Günstigsten. Und es geht noch sparsamer: Häuser, die bei Musterhausaustellungen gezeigt werden, werden am Ende gelegentlich zu einem noch stärker reduzierten Preis weiterverkauft. Hier lohnt es sich, alle Optionen zu prüfen.
Mehr Preisfaktoren
Neben Finanzierung und Bauverfahren sind weitere Kostenaspekte genau abzuwägen. So ist der Gesamtpreis auch von der Hausgröße, den verwendeten Materialien sowie der gewünschten Qualität abhängig. Hier sollten Sie sich von potentiellen Fertighausanbietern genau beraten und alle Preisfaktoren kleinlichst auflisten lassen. Denn die Liste kann durchaus lang sein: Kosten für Schwerlasttransporte, Baukräne, die Baugrunduntersuchung sowie für Strom, Wasser und Versicherungsleistungen gehören hier mitunter dazu.
Weg zum Fertighaus: Verschiedene Anbieter und Preise prüfen
Grundsätzlich gilt: Es lohnt sich immer, verschiedene Anbieter und Leistungspakete zu prüfen. Eine endgültige Kaufentscheidung sollte erst nach umfangreichen Vergleichen erfolgen. Dabei zeigt sich auch die große Preisspanne, die beim Fertighaus möglich ist. Von 50.000 bis 300.000 Euro ist hier einiges möglich. Die Stärken der einzelnen Fertighaushersteller können sehr unterschiedlich ausfallen. Achten Sie vor allem auf die folgenden Aspekte:
- Zertifizierungen und Qualitätsstandards des Anbieters
- Verbraucherbewertungen und Referenzen
- Welche individuellen Anpassungsmöglichkeiten gibt es?
- Wohngesundheit: Sind genutzte Materialien schadstoffarm?
- Wie kundenfreundlich sind Beratung und Verträge?