(Aktualisiert: März 2023)
Eine Photovoltaikanlage ist eine hochwertige und kostspielige Anschaffung, mit einer Lebensdauer von 15 Jahren. Allerdings müssen hierfür die richtigen Komponenten eingesetzt werden und die Planung sowie die Installation nach den technischen Richtlinien erfolgen. Normalerweise kann der Laie nur sehr schwer erkennen, welche Qualität die Anlage aufweist.
Qualitätskriterien für eine gute Photovoltaikanlage
Verschiedene Solarmodule
Es wird nicht empfohlen, Solarmodule ohne ein ausführliches technisches Datenblatt mit Herstelleradresse, Garantieangaben und Angaben von Prüf-, Test- und Zulassungszertifikaten zu kaufen. Zu empfehlen sind poly- oder monokristalline Solarmodule, da sie nahezu eine gleichbleibende Leistung über Jahrzehnte besitzen. Versuchen Sie zudem auf geringe Leistungstoleranzen bei der Modul-Nennleistung (max. -3 Prozent) zu achten, da Sie so die gewünschte Leistung erhalten, die Sie bezahlt haben. Plus-Toleranzen führen zu einem höheren Anlagenertrag. Bitte vergleichen Sie auch die Garantiebedingungen genau und beachten Sie eine ausreichende mechanische Festigkeit.
Solarzellen im Vergleich
- Monokristalline Zellen: Monokristalline Zellen werden aus den sogenannten Siliziumkristallen hergestellt und sind entweder quadratisch, achteckig oder rund. Sie sind je nach der Form dunkelblau, grau oder schwarz. Das Interessante ist jedoch ihr Wirkungsgrad. Dieser liegt bei 15 bis 18 Prozent und ist bis dato der höchste Wirkungsgrad aller Zellen. Die hohe Leistung ist dafür in der Herstellung vergleichsweise teuer.
- Polykristalline Zellen: Multikristalline oder auch polykristalline Zellen genannt, bestehen aus Siliziumblöcken, welche in kleine Stücke zersägt werden. Hierdurch erhalten sie die Struktur einer Eisblume, welche deutlich zu erkennen ist. Die Form ist quadratisch und die Farbe der polykristallinen Zellen blau bis silbergrau. Der Wirkungsgrad dieser Zellen beträgt 13 bis 15 Prozent und sie haben eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren.
- Dünnschichtzellen: 100-mal schmaler hingegen sind die Dünnschichtzellen im Vergleich zu den monokristallinen und polykristallinen Zellen. Dadurch sind die Dünnschichtzellen, wie es der Name bereits verrät, besonders leicht und flexibel, weshalb sie auch auf beweglichen Materialien angebracht werden können. Die Farbgebung dieser Zellen ist rötlich-braun, dunkelgrün oder schwarz. Hier variiert der Wirkungsgrad sehr stark und ist von dem verwendeten Material abhängig. Der Wert reicht von 6 bis 20 Prozent. Im Vergleich ist der Energie- und Materialaufwand von Dünnschichtzellen in der Herstellung sehr gering, jedoch erreicht die Technik nicht die Lebensdauer von Siliziumzellen.
Wechselrichter
Achten Sie darauf Markengeräte mit langer Garantiezeit (mindestens 5 Jahre) zu verwenden. Firmen bieten sogar einen Tauschservice für ihre Produkte an. Die Anlagen-Nennleistung sollte die AC Dauerleistung des Wechselrichters nicht überschreiten.
Montagesystem
Versuchen Sie ein statisch passendes Montagesystem zu wählen. Ist das Montagesystem zu schwach, wird ein ausreichendes stabiles Solarmodul nicht hinreichend nützen. Sie müssen wissen, dass in diesem Fall der Schaden nicht durch die Garantie des Modulherstellers gedeckt wird. Ihre Versicherung wird im Schadensfall auch prüfen, ob das Montagesystem für die Schneelastzone geeignet war.
Solarkabel und Überspannungsableiter
Es ist wichtig, dass Sie nur speziell für PV-Anlagen zugelassene Produkte verwenden und die Überspannungsableiter mit kombinierter Abtrenn- und Kurzschließvorrichtung benutzen. Somit wird eine Brandgefahr infolge von DC-Schaltlichtbögen verhindert. Achten Sie auch darauf einen Überspannungsableiter mit fehlerresistenter Y-Schaltung zu verwenden. So verhindern Sie eine Beschädigung der Überspannungsableiter bei Isolationsfehlern im Solargenerator.
Photovoltaik-Anlagenpass
Der PV-Anlagenpass schafft Transparenz und bietet somit auch eine Absicherung zwischen Kunden und Handwerkern. Er hält die fachgerechte Arbeitsweise des Handwerkers fest. Demnach ist der Pass eine Dokumentation der verwendeten Komponenten und der Handwerkerleistung. Einige Solarversicherungen bieten eine günstige Versicherungsprämie an, wenn ein Photovoltaik-Anlagenpass vorliegt.
Handeln und Vergleichen
Versuchen Sie am Anfang den Preis des Solarteurs zu drücken. Sonst müssen Sie davon ausgehen, dass ihr Solarteur das Geld, welches Sie ihm nicht gezahlt haben, in der Zusammenstellung der Photovoltaikanlage wieder einspart. Achten Sie also darauf, dass immer erst die Anlage mit den Komponenten ausgehandelt wird. Danach können Sie immer noch einen Pauschalpreis für die Installation aushandeln. Holen Sie sich auch immer mehrere Angebote von verschiedenen Solarteuren ein. Lernen und profitieren Sie von dem, was Ihnen der Solarteur erzählt und vergleichen Sie seine Aussagen mit denjenigen anderer Anbieter. Versuchen Sie hier, nicht an den falschen Ecken zu sparen, denn bei Solaranlagen gilt leider: Teuer ist besser.