Ein Hauskauf ist immer eine große finanzielle Herausforderung. Der eigentliche Kaufpreis und Kaufnebenkosten müssen erstmal bewältigt werden. Dies kann jedoch durch einige Möglichkeiten der Förderung etwas erleichtert werden. Lesen Sie hier, welche Fördermöglichkeiten beim Eigenheimerwerb existieren und wie die Voraussetzungen dafür aussehen.
- Verschiedene Arten der Förderung für den Hauskauf
- KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau
- Ein altes Haus kaufen: Gibt es Förderung?
- Familienförderung beim Hauskauf
Verschiedene Arten der Förderung für den Hauskauf
Wer ein Haus kaufen will, weiß, dass es ein kostspieliges Unterfangen ist. Dabei gilt jedoch in vielen Fällen: Sie müssen die Kosten nicht allein stemmen. Für den Hauskauf kann oft eine Förderung in Anspruch genommen werden. Je nach Immobilienzustand, Familienstand, vorhandenem Eigenkapital und Einkommenshöhe gibt es hier verschiedene Förderprogramme. Einige gängige Möglichkeiten für die Förderung beim Hauskauf werden im Folgenden für Sie vorgestellt:
Vermögenswirksame Leistungen nutzen
Viele Modelle der Hauskaufförderung setzen ein gewisses Eigenkapital voraus. Das heißt für gewöhnlich: Sie müssen etwa 20 Prozent des Hauskaufes über eigene Ersparnisse bewältigen. Hier bieten sich Bausparverträge an, bei denen Sie Ihr Arbeitgeber unterstützen kann. Über vermögenswirksame Leistungen kann dieser bis zu 40 Euro pro Monat in den Bausparvertrag einzahlen. Hier lohnt es sich, einfach beim Arbeitgeber nachzufragen.
Mit der Arbeitnehmersparzulage doppelt profitieren
Erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen, können Sie womöglich eine ergänzende staatliche Hilfe beim Hauskauf in Anspruch nehmen. Über die sogenannte Arbeitnehmersparzulage können Sie bis zu 43 Euro zusätzlich im Jahr erhalten, Ehepaare und eingetragene Partnerschaften bis zu 86 Euro. Das Geld wird dann bspw. dem Bausparvertrag hinzugefügt. Die Voraussetzung: Das zu versteuernde Einkommen der einzelnen Arbeitnehmer liegt unter 40.000 Euro. Beantragen können Sie die Arbeitnehmersparzulage jährlich rückwirkend über die Einkommenssteuererklärung.
Wohn-Riester hilft beim Abbezahlen
Förderberechtigte erhalten bei der Wohn-Riester, auch Eigenheimrente genannt, im Jahr bis zu 175 Euro. Für Kinder, die vor 2008 geboren worden sind, gibt es nochmal zusätzlich 185 Euro pro Kind. Für Kinder, die danach geboren wurden, gibt es sogar 300 Euro. Je nach Anbieter sind die Fördervoraussetzungen unterschiedlich. Eine Einkommensgrenze gehört hier jedoch nicht dazu.
Die Wohnungsbauprämie nicht vergessen
Eigene Einzahlungen bis zu einem Wert von 700 Euro aufs Bausparkonto können mit der Wohnungsbauprämie von der Bausparkasse unterstützt werden. Das jährliche Einkommen darf hierfür nicht über 35.000 Euro liegen, bei Lebenspartnerschaften nicht über 70.000 Euro. Den Antrag auf die Prämie erhalten Sie ebenfalls von dem Bausparanbieter.
KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau
Seit dem 1. März 2023 ist es wieder möglich, einen Antrag auf das KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau zu stellen. Es handelt sich dabei um eine kreditbasierte Fördermöglichkeit für neue Häuser. Diese dürfen höchstens seit einem Jahr fertiggestellt sein und nur 40 Prozent des Energiebedarfs von bereits bestehenden Gebäuden besitzen, die damit vergleichbar sind. Dabei ist zu beachten:
- Der Energiebedarf ist von Ausrichtung, Fläche und Geometrie des Hauses abhängig. Hier muss ein Experte die Prüfung vornehmen.
- Fossile Systeme wie Gas-, Öl- oder Pelletheizung dürfen nicht als Heizungssystem genutzt werden.
- Bei erfüllten Voraussetzungen wird der Höchstsatz der förderfähigen Kosten finanziert, was maximal 100.000 Euro entspricht.
- Wird nach Prüfung ein Qualitätssiegel für “Nachhaltiges Gebäude” verlieren, sind sogar 150.000 Euro finanzierbar.
Als Hauskäufer erhalten Sie hier für die ersten zehn Jahre vergünstigte Kreditkonditionen mit niedrigeren Effektivzinsen. Einige Tausend Euro an Zinseinsparungen sind dabei je nach Bauzins durchaus möglich.
Ein altes Haus kaufen: Gibt es Förderung?
Förderung beim Hauskauf gibt es teilweise auch, wenn die Immobilien schon älter sind, zum Beispiel bei frisch sanierten Effizienzhäusern: Hier können Antragsteller von einem Wohngebäude-Kredit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) profitieren. Sie bekommen dabei Förderung über einen Jahreszins, der abhängig von der Art des Darlehens, der Tilgung und der Laufzeit ist.
Abhängig vom Einzelfall kann eine Förderung bis zu 150.000 Euro auf diesem Weg möglich sein. Dazu kommt ein Tilgungszuschuss, der meistens zwischen 5 und 25 Prozent beträgt (in bestimmten Fällen auch mehr). Dieser beläuft sich nicht selten auf einige Tausend Euro zusätzlich und verringert so die Darlehenskosten weiter. Aber auch unabhängig von der Energieeffizienz von alten Immobilien ist eine Unterstützung beim Hauskauf möglich:
- Die Förderbank bietet hierfür ein Wohneigentumsprogramm mit einem Kreditrahmen von bis zu 100.000 Euro an.
- Es gilt für alle, die Wohnraum erwerben und selbst darin leben wollen.
- Ein Nachteil dabei ist jedoch der Jahreszins. Dieser ist teilweise nicht besser als die Angebote auf dem freien Markt.
Familienförderung beim Hauskauf
Sie suchen Förderung beim Hauskauf und haben bereits eine kleine Familie gegründet? Dann könnte das Programm “Wohneigentum für Familien” für Sie interessant sein. Als Nachfolger des ausgelaufenen Baukindergelds soll es Familien sowie Alleinerziehenden mit mittlerem oder kleinem Einkommen beim Kauf (oder auch Bau) eines Hauses helfen.
Zahlen und Fakten zum Wohneigentum für Familie: Bei mindestens einem Kind unter 18 Jahren können Sie so für Ihr Haus einen Kredit zwischen 170.000 und 270.000 Euro bekommen. Das zu versteuernde Jahreseinkommen ist hierbei jedoch entscheidend. Bei einer Familie mit einem Kind darf dieses nicht über 90.000 Euro liegen. Für jedes weitere Kind wächst die Grenze um 10.000 Euro.
Zu beachten ist auch, dass das Programm nur für neugebaute Häuser angewendet wird, die nicht zu viel CO2 ausstoßen. Die Effizienzhaus-Stufe 40 wird hier vorausgesetzt, wobei nicht mit Gas, Biomasse oder Öl geheizt werden darf. Ein guter effektiver Jahreszins und eine 20-jährige Zinsbindung machen diese Förderung zu einem attraktiven Angebot für Familien.
(Aktualisiert: Juli 2024)