Fehler beim Hausverkauf sind schneller passiert, als viele vermuten. Verschiedene Stolperfallen können Laien schnell überfordern und den Verkaufsprozess verzögern. Die häufigsten und größten Fehler beim Immobilienverkauf führen wir hier auf, damit Sie diese vermeiden können. Dabei sprechen wir zwar öfter vom Hausverkauf, die genannten Fallstricke gelten aber auch für Wohnungen und andere Verkaufsobjekte.
- Den Zeitaufwand unterschätzen
- Die Verkaufskosten missachten
- Den Immobilienpreis falsch ansetzen
- Beim Exposé zu viele Lücken lassen
- Nicht alle Dokumente beisammen haben
- Die Bonitätsprüfung bei Käufern vergessen
- Keine Verhandlungsstrategien zurechtlegen
Den Zeitaufwand unterschätzen
Die Dauer des Hausverkaufs, also der Zeitraum von Bekanntgabe des Immobilienverkaufs bis zum Geldeingang auf dem Konto des Verkäufers, beträgt oft zwischen 6 und 12 Monaten. Das ist aber nur der Fall, wenn bestimmte verkaufsfördernde Handlungen nicht außer Acht gelassen werden. Andernfalls kann es deutlich länger dauern, bis der ersehnte Verkaufsabschluss eintritt. Mögliche Fehler beim Hausverkauf sind hier:
- Es werden nicht genug Marketingmaßnahmen genutzt und nicht ausreichend Werbung für den Verkaufsprozess geschaltet.
- Es wird nicht auf die Hilfe eines Experten zurückgegriffen. So besitzen Immobilienmakler bspw. nicht nur das notwendige Know How, ihre Datenbanken helfen auch bei der Suche von Kaufinteressenten.
- Immobilien werden nicht ansehnlich genug präsentiert. Die Präsentation ist vor allem bei schwer verkäuflichen Objekten entscheidend. Dabei ist nicht immer eine Grundsanierung notwendig. Oft hilft schon ein neuer Farbanstrich.
Den suboptimale Zeitpunkt für Immobilienverkauf wählen
Ein typischer Fehler, der sich auch auf die Dauer des Hausverkaufs auswirkt, ist die Wahl des falschen Zeitpunkts für den Verkauf. Die Nachfrage fällt im Laufe eines Jahres unterschiedlich hoch aus. Sind gerade viele im Sommerurlaub oder es steht Weihnachten vor der Tür, wird eine Immobilie zum Verkauf deutlich weniger Interessenten anlocken.
Die Jahreszeit ist entscheidend: Im Frühling sowie im Herbst sind mehr potentielle Käufer auf der Suche nach Häusern und Wohnungen. So ist der Jahresbeginn auch der Beginn der stärksten Immobilien-Saison des Jahres. Angenehme Temperaturen und gute Lichtverhältnisse sind hier besonders förderlich für Immobilienbesichtigungen.
Die Verkaufskosten missachten
Viele machen beim Hausverkauf auch den Fehler, die eigenen Ausgaben nicht zu bedenken. Zwar bringt ein Verkaufsabschluss schlussendlich eine große finanzielle Erleichterung, bis zu diesem Zeitpunkt müssen Immobilienverkäufer aber auch einige Ausgaben leisten.
Bestimmte Kostenpunkte sind hier grundsätzlich immer mit einzuberechnen. Dazu gehören bspw. die Ausgaben für die Ausstellung eines Energieausweises und des Grundbuchauszugs. Auch steuerliche Abzüge, die bei Abschluss entstehen, sollten nicht vergessen werden. Ist eine Immobilie etwas baufällig, können zudem auch Renovierungskosten dazukommen.
Einige Kosten beim Hausverkauf sind nicht für alle Immobilienbesitzer fällig, können aber in einigen Einzelfällen dazukommen. Dazu zählen auch die Gebühren für die Immobilienbewertung, die je nach Gutachter und Verfahren unterschiedlich hoch ausfallen können.
Den Immobilienpreis falsch ansetzen
Vielen fällt es schwer, den richtigen Preis für ihre Immobilie anzusetzen. Emotionales Denken oder schlichte Unerfahrenheit auf dem Immobilienmarkt führen hier zu Unsicherheit. Dabei können zwei Szenarien entstehen, die es beide zu vermeiden gilt:
- Der Angebotspreis ist zu hoch angesetzt: Verlangen Immobilienverkäufer zu viel Geld, droht ein unnötig langer Verkaufsprozess. Zieht sich dieser Vorgang zu lange hinaus, können betroffene Objekte oft nur noch mit hohem Preisabschlag verkauft werden.
- Der Angebotspreis ist zu niedrig angesetzt: Ein zu niedriger Preis ist nicht der schlimmste Fehler beim Immobilienverkauf. Den Verkäufern entgeht hier aber natürlich echtes Geld, das später an anderer Stelle fehlen kann.
Wer sich hier unsicher ist, sollte erwägen, eine fachmännische Immobilienbewertung in Auftrag zu geben. Dabei wird je nach Bewertungsverfahren ein mehr oder weniger aufwändiges Gutachten zum Immobilienwert erstellt. Immobilienmakler oder Gutachter sind hier die richtigen Anlaufstellen, um eine Expertenmeinung sowie die Info über den angemessenen Preis für das eigene Haus oder die eigene Wohnung zu erhalten.
Beim Exposé zu viele Lücken lassen
Die Gestaltung des Exposés gehört zu den wichtigsten Marketingmaßnahmen. Einer der größten Fehler beim Hauskauf ist es, diese Werbe- und Infobroschüre fehlerhaft oder gar unvollständig zu verfassen. Ein Exposé muss auf wenigen Blicken klar erkennbar machen, was die Vorzüge des Objekts sind. Gleichzeitig sollten Hausverkäufer darin aber auch nicht übertreiben. So vermeiden sie, dass es später bei Interessenten zur Enttäuschung kommt.
Doch nicht nur der Inhalt sollte genau in Augenschein genommen werden. Auch die Form ist entscheidend. Grammatikfehler oder auch langweilige Darstellungsformen können unprofessionell und abschreckend wirken. Die Verkaufsanzeigen der Konkurrenz werden oft von Profis designt. Entsprechend sollten die Texte, die Bilder und der generelle Aufbau des Exposés immer mit Sorgfalt erstellt werden. Wer hier einen guten Eindruck hinterlässt, lockt viele potentielle Käufer an.
Bei aller Betonung der Vorzüge, sollten wesentliche Mängel jedoch nicht verschwiegen werden. Sind diese nicht im Kaufvertrag aufgeführt, kann es im schlimmsten Fall später Rechtsstreitigkeiten und Haftungsfolgen kommen.
Nicht alle Dokumente beisammen haben
Einige Unterlagen sind notwendig, um einen Wohnungs- oder Hausverkauf abzuschließen. Viele davon sind auch Teil des Immobilien-Exposés und werden von potentiellen Käufern für die Kaufentscheidung vorausgesetzt. Dazu gehören unter anderem:
- Unterlagen zum Grundriss
- Der Energieausweis
- Die Flurkarte
- Behördliche Genehmigungen
- Rechnungen zu Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Reparaturen
- Die Bauakte
Mehr Details und Infos zu den wichtigsten Dokumenten finden Sie in unserem Artikel zu den Unterlagen beim Hauskauf.
Die Bonitätsprüfung bei Käufern vergessen
Ein grober Fehler beim Hausverkauf ist das Missachten der Bonitätsprüfung der Kaufinteressenten. Bevor es zum endgültigen Verkaufsabschluss kommt, sollten Immobilienbesitzer immer eine Finanzierungsbestätigung einfordern. Dies geschieht bei der Bank der potentiellen Käufer.
Wird dies versäumt, drohen Wohnungs- und Hausverkäufer nicht nur auf verschwendeter Zeit, sondern auch auf Unkosten sitzen zu bleiben. Entsprechend sollten Verhandlungen mit Interessenten auch nicht abgebrochen werden, bis klar ist, dass mit der Bonität des Wunschkäufers alles in Ordnung ist.
Keine Verhandlungsstrategien zurechtlegen
Nicht jeder ist ein Profi beim Verhandeln. Aber eine gewiss Verhandlungsstrategie sollten sich alle zurechtlegen, die eine Immobilie verkaufen wollen. Denn es kann immer der Punkt kommen, an dem die Kaufinteressenten anfangen zu verhandeln.
Deshalb ist es in jedem Fall wichtig, den genauen Wert des zum Verkauf stehenden Objekts zu kennen. Dazu auch die Antworten auf Fragen wie:
- Wie gehe ich vor, wenn sich mehrere Interessenten für den Kauf bewerben?
- Ist mir ein höherer Kaufpreis oder mehr Sicherheit wichtiger?
- Wie weit bin ich bereit, mit dem Preis runterzugehen?
- Kann sachlich verhandeln, ohne dabei emotional zu werden?
Anhand dieser Fragen kann eine effektive Strategie erstellt werden, mit der unnötige Fehler beim Immobilienverkauf und den dazugehörigen Verhandlungsgesprächen vermieden werden. Im Zweifelsfall ist es hier ratsam, für diese Aufgabe einen Profi zu bestellen.