Beim Umzug Geld sparen

Umzüge erfolgen nicht selten aus Geldgründen. Entweder ist die alte Wohnung zu teuer geworden oder aber eine neue, günstigere Mietwohnung wurde gefunden. In jedem Fall wünschen sich viele einen schnellen Umzug, der nicht zu teuer ist. Lesen Sie hier, wie Sie echtes Geld sparen und beim Umzug schlau vorgehen.

Welche Faktoren bestimmen Kosten beim Umzug?

Das Hab und Gut muss ordentlich verpackt und von der alten in die neue Bleibe transportiert werden. Diese Notwendigkeit sorgt für die meisten Kosten, die bei einem Umzug entstehen. Hier haben Verbraucher grundsätzlich zwei mögliche Vorgehensweisen: Entweder den Umzug privat abwickeln oder eine Umzugsfirma beauftragen.

Wird ein Unternehmen beauftragt, bestimmen verschiedene Faktoren die Umzugskosten. Dazu gehören unter anderem die Entfernung zwischen alter und neuer Wohnung, die Wohnfläche der alten Mietwohnung und mögliche Zuschläge. Diese können anfallen für jede gelaufene Etage und “Sondertransportgüter”, wie etwa bei einer Küche oder einem Klavier.

Entscheidend ist auch, ob ein lokaler Umzug oder ein Langstreckenumzug (über 600 Kilometer) ist. Hier können sich die Fahrkosten je nach Anbieter schnell verdoppeln. Als Kunde sollten Sie sich im Vorhinein die genauen Kosten auflisten lassen, die auf Sie zukommen.

Mit und ohne Umzugsunternehmen können beim Umzug darüber hinaus noch weitere Kostenpunkte dazukommen:

  • Verpackungsmaterialien
  • Renovierung des alten Zuhauses
  • Schönheitsreparaturen
  • Kauf neuer Möbel
  • Einrichtung von Halteverbotszonen
  • Ummeldungen: Telefon & Internet / Einwohnermeldeamt / Auto
  • Nachsendeauftrag bei der Post
  • Die Mietkaution beim neuen Vermieter (bis zu drei monatliche Kaltmieten)

Lieber mehr einrechnen

Ein erster guter Tipp: Wer beim Umzug Kosten sparen möchte, denkt schnell daran, ohne eine kostspielige Umzugsfirma vorzugehen. Doch auch das ist nicht immer günstiger. So kommen beispielsweise gemietete Transporter oft mit einem Preisaufschlag und viele weitere Kostenpunkte sind für Unerfahrene nicht direkt einsehbar. Wie groß muss das Transportfahrzeug sein? Wie viel Verpackungsmaterialien brauche ich wirklich?

Um trotz solcher Unsicherheiten sich nicht zu verrechnen, ist es ratsam, lieber mehr Geld einzukalkulieren. Es kann schließlich auch immer etwas schiefgehen. Helfer können nicht erscheinen, der Laderaum des Fahrzeugs ist doch etwas zu klein oder es gibt Verzögerungen bei der Genehmigung zur Halteverbotszone. Neue Kosten können hier schnell dazu kommen. Daher lieber großzügig die Kosten berechnen.

Privat umziehen mit gebrauchten Kartons und Autos von Freunden

Wollen Sie beim Umzug sparen, sollten Sie schon bei der Verpackung anfangen. Es müssen nicht immer teure Kartons neu gekauft werden. Eventuell gibt es noch alte Umzugskartons im Keller? Vielleicht auch bei Nachbarn, Freunden oder Verwandten? Es kann sich auch Lohnen, beim Supermarkt nach Bananenkartons zu fragen. Teilweise werden dort ein bis zwei große Kartons kostenlos herausgegeben. Weitere Spartipps zum Verpacken:

  • Nutzen Sie alle vorhanden Kisten, Taschen und Koffer. Auch Wäschewannen eignen sich zum Transport von kleineren Gegenständen.
  • Zum Polstern von zerbrechlichem Geschirr nutzen Sie Handtücher und Kleidungsstücke. So können beispielsweise auch Socken Gläser beim Transportieren schützen.
  • Erworbene Verpackungsmaterialien können nach dem Umzug weiterverkauft werden. Das schafft Platz im Keller und senkt die Umzugskosten etwas.

Anhand der Größe Ihrer Kartons und Möbel können Sie abschätzen, wie oft Sie mit dem Kleinwagen selbst fahren müssen oder wie groß ein gemieteter Transportwagen sein soll. Besitzen Sie oder Bekannte einen Anhänger, kann dieser auch eine echte Hilfe sein. Entscheiden Sie sich für einen Mietwagen, achten Sie genau auf das Kleingedruckte. Oft sind alle Preisaufschläge und Gebühren nicht sofort ersichtlich.

Wie immer lohnt es sich auch hier, Anbieter zu vergleichen. Zeitliche Flexibilität kann zudem auch echtes Geld beim Umzug sparen. Gemietete Transporter sind unter der Woche und Mitte des Monats oft deutlich günstiger als am Wochenende bzw. am Beginn oder Ende des Monats. Preise vergleichen lohnt sich.

Mit einer Umzugsfirma sparen

Professionelle Unternehmen erleichtern den Umzug ungemein. So übernehmen sie den Großteil der Organisation und des Kistenschleppens. Doch ist die Beauftragung einer Firma nicht immer ein teurer Schritt? Tatsächlich können Sie auch bei Beauftragung externer Hilfe für den Umzug sparen. Dazu ein paar wichtige Tipps:

  • Das Ab- und Aufbauen von Möbeln sowie das Kistenpacken sollten Sie selbst übernehmen. Das spart schon einmal Geld.
  • Geben Sie den Auftrag so früh wie möglich im Vorhinein bei der Umzugsfirma ab. Hier gilt: Je früher, desto weniger kostenintensiv. Denn die Unternehmen planen gerne selber weit im Voraus.
  • Vereinbaren Sie Termine unter der Woche und in der Mitte des Monats. An Monats- und Wochenenden ist die Nachfrage sehr hoch, was den Preis nach oben treibt. Außerhalb der Peak-Zeiten besitzen Sie eine bessere Verhandlungsgrundlage.
  • Einige Umzugsunternehmer erlauben es Kleinladungen mit auf Wagen zu packen, die eh schon ähnliche Touren geplant haben. Hier besteht großes Sparpotenzial.
  • Auch sogenannte “Leerfahrten”, also die Rückfahrten zur Unternehmensniederlassung, können teilweise für Transporte genutzt werden. Dabei wird der Preis meist deutlich nach unten gedrückt.

In jedem Fall sollten Sie Umzugsunternehmen und Ihre Preise im Detail miteinander vergleichen, bevor Sie sich für einen Umzugspartner entscheiden. Und wie immer gilt: Das Kleingedruckte lesen und sich die Kosten, soweit möglich, vorab detailliert auflisten lassen. Dann gibt es später keine bösen Überraschungen.

Versicherungen prüfen

Beim Umzug sparen heißt auch, für alle Eventualitäten abzudecken. Geht beim Transport etwas kaputt, helfen Hausratversicherungen nicht immer weiter. Hier lohnt es sich, bestehende Versicherungen und deren Vorgaben im Detail zu prüfen.

Kommt es bei Hilfe durch Umzugsunternehmen zu Schäden, haften in der Regel die Unternehmen. Doch auch hier gibt es Auflagen. Zerbricht etwa Geschirr, das nicht gut abgesichert war, kann die Haftung für das beschädigte Eigentum auch verweigert werden. Engagieren Sie selbständige Umzugshelfer, klären Sie auch mit diesen, ob eine Versicherung abgeschlossen wurde.

Rechtzeitig kündigen und Doppelmieten vermeiden

Durch die Vermeidung unnötiger Kosten können Sie ebenfalls beim Umzug sparen. Ein- und Auszug sollten so gelegt werden, dass sich die Mietkosten beider Wohnungen nicht überschneiden. Und das Wichtigste: Vergessen Sie nicht rechtzeitig zu kündigen! Möglicherweise erlauben Ihnen Ihre Vermieter auch ein früheres Ende des Mietvertrages, wenn Sie einen Nachmieter auftreiben. Hier lohnt sich ein klärendes Gespräch.

Von der Steuer absetzen und so die Umzugskasse aufbessern

Je nach Grund des Umzuges lassen sich bestimmte Kosten von der Steuer absetzen. So können bei Privatumzügen 20 Prozent der Arbeitskosten abgesetzt werden, maximal jedoch 4.000 Euro (pro Jahr). Bei einem Umzug aufgrund eines Arbeitsplatzwechsels gibt es zwei Varianten:

  • Die Umzugskostenpauschale wird genutzt. Dabei wird je nach Familienstand ein fester Geldwert freigegeben.
  • Mit Einzelnachweisen werden die genauen Kosten geltend gemacht. Das lohnt sich, wenn die Umzugskosten über der Pauschale liegen. Über Anlage N der Einkommensteuererklärung können die Ausgaben als Werbungskosten abgesetzt werden. Hierzu gehören unter anderem Maklergebühren, Kosten für einen Herd (bis zu einem bestimmten Betrag) und doppelte Mietzahlungen für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten.

Damit ein Umzug als “aus beruflichen Gründen erfolgt” anerkannt wird, reicht für gewöhnlich der Arbeitsortwechsel oder eine Verkürzung des Arbeitswegs um mindestens 30 Minuten.

Steuerlich besteht also auch echtes Potential, mit dem Sie beim Umzug sparen können. Aber aufgepasst: Übernimmt der Arbeitgeber entstehende Umzugskosten, können Sie diese nicht absetzen. Das Finanzamt erkennt nur Kosten an, die Sie selbst tragen.

Neue Möbel müssen nicht sein

Zwar ist die Wohnung neu, jedoch muss das nicht auch immer für die Möbel gelten. Neue Möbel können das erforderliche Umzugsbudget deutlich erhöhen. Second-Hand-Ware, wie sie über Online-Marktplätze ala Ebay gefunden werden können, reicht für den Anfang oft vollkommen aus.

Hier können Sie beim Umzug nochmal deutlich sparen, wenn Sie auf gebrauchte Einrichtungsgegenstände zurückgreifen. Entsprechende Plattformen können Sie zudem auch nutzen, um ungewollte alte Möbel zu verkaufen. So lassen sich die persönlichen Ausgaben schnell auf einen überschaubaren Betrag senken.


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